Diese Norm enthält die Deutsche Fassung der Europäischen Norm EN 61643-21:2001 + A1:2009, die die Internationale Norm IEC 61643-21:2000 + Corrigendum 2001 und ihre Änderung 1:2008 mit gemeinsamen europäischen Abänderungen übernimmt. Ihre Festlegungen dienen dem Nachweis, dass die notwendigen Anforderungen an Überspannungsschutzgeräte, die zum Schutz in Telekommunikations- und signalverarbeitenden Netzwerken eingesetzt werden, von diesen eingehalten werden. Dabei werden zwei grundsätzliche Schaltungsarten von Überspannungsschutzgeräten berücksichtigt: solche nur mit spannungsbegrenzender Komponente und solche mit spannungs- und strombegrenzender Komponente in einem Gehäuse. Die an Überspannungsschutzgeräte gestellten Anforderungen betreffen allgemeine Anforderungen an die Identifizerung und Produktdokumentation sowie die Kennzeichnung von Überspannungsschutzgeräten sowie elektrische, mechanische und Umgebungsanforderungen. Die elektrischen Anforderungen dienen der Sicherstellung, dass die Spannungs- und Strombegrenzungseigenschaften sowie die Signalübertragungseigenschaften des Überspannungsschutzgerätes ihren Zweck erfüllen.
Hinsichtlich der Spannungsbegrenzung werden Anforderungen an die höchste Dauerspannung, den Isolationswiderstand, die Spannungsbegrenzung bei Impulsbeeinflussung, die Impuls-Rücksetzung, die Wechselstromfestigkeit, die Stoßstromfestigkeit, den Überlastungs-Fehlerzustand und die Koordinierung kaskadierter Schaltungen gestellt.
Hinsichtlich der Strombegrenzung werden Anforderungen an den Nennstrom, den Serienwiderstand, die Reaktionszeit, die Strom-Rücksetzzeit, die maximale Ausschaltspannung, die Wechselstromfestigkeit und die Stoßstromfestigkeit gestellt. Ferner wird eine Arbeitsprüfung spezifiziert.
Hinsichtlich der Signalübertragungseigenschaften werden Anforderungen an die Kapazität, die Einfügungs- und Rückflussdämpfung, die Symmetrie, die Bitfehlerrate und die Nahnebensprechdämpfung gestellt.
Die mechanischen Anforderungen dienen dazu sicherzustellen, dass das Überspannungsschutzgerät eine ausreichende mechanische Festigkeit der Installation aufweist, nicht durch das Eindringen von Fremdkörpern oder Wasser oder durch Feuer geschädigt wird und ausreichend feuerbeständig ist. Ferner werden Anforderungen hinsichtlich des Schutzes gegen direktes Berühren spezifiziert.
Die Umgebungsanforderungen dienen dazu sicherzustellen, dass das Überspannungsschutzgerät nicht durch die Umgebungsbedingungen (Temperatur, Feuchte) geschädigt wird.
Zur Prüfung, ob das Überspannungsschutzgeräte die Anforderungen erfüllt, werden in dieser Norm entsprechende Prüfverfahren spezifiziert.
Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe dieser Norm wurden eine Reihe von einzelnen Festlegungen der geändert und zu ergänzt, darunter auch einen informativen Anhang zum Thema Messgenauigkeit sowie zur Bestimmung des Durchlassstroms.
Zuständig ist das UK 767.6 "Schutz von Einrichtungen der Informationstechnik gegen Überspannungen und niederfrequente Felder" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE. Das UK 441.1 "Überspannungsableiter bis 1 000 V" wurde in die nationale Behandlung dieser Norm einbezogen.